Vom kleinen offenen Sportboot bis zur Superyacht, Rumpfformen, Baumaterialien und Antriebssystem variieren je nach Typ und Größe eines Motorboots. Im Gegensatz zu Segelyachten, die die Kraft des Windes zur Fortbewegung nutzen, greifen Motorboote auf eine Maschine zurück. So weit, so einfach. Nachfolgend schildern wir die Details zu den verschiedenen Bootstypen. Rumpfformen, Bauarten, und all die Ausdrücke, die Sie brauchen, um sich mit der Materie gut auszukennen. Bevor Sie wissen, wie Ihnen geschieht, werden Sie über Aufkimmung und Vakuum-Infusion fachsimpeln.

Wo ist was am Boot?

Wo ist was am Boot?



Grundsätzlich unterscheidet man Motorboote durch drei gängige Rumpftypen:

  • Verdränger, die das Wasser lediglich zur Seite schieben, egal wie schnell sie unterwegs sind. Solche Schiffe gelten als seetüchtig, sind allerdings in ihrer Geschwindigkeit meist limitiert.

  • Gleiter, die sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus dem Wasser heben, also an seiner Oberfläche gleiten, womit sie den Widerstand verringern und sehr schnell fahren können

  • Halbgleiter, die bei zunehmender Geschwindigkeit ihren Rumpf zum Teil aus dem Wasser heben, wie es oft bei großen Motoryachten geschieht.
    Mehr dazu unten.


Die Motorboot-Grundbegriffe
Bevor wir uns in die Details der Typologie stürzen, ist ein Blick auf die wichtigsten Bestandteile zu werfen, die auf allen Motorbooten zu finden sind. Da ist der Bug (das spitz zulaufende vordere Ende) und das Heck, das den Abschluss hinten (oder achtern) bildet. Der wichtigste Bestandteil ist natürlich der Rumpf, das ist jener Teil, der sich im Wasser befindet und dafür sorgt, dass das Boot mitsamt seiner Aufbauten, die oben aufgesetzt sind, auch schwimmt. Zu diesen Grundsätzlichkeiten gesellen sich eine große bis fast endlose Anzahl von Teilen mit ihren eigenen nautischen Namen.

Rumpftypen
Das Design und die Form des Rumpfes entscheiden über die Art des Gebrauchs eines Bootes. Boote, die sich fürs Hochseefischen eignen brauchen für gewöhnlich Rümpfe mit einer tiefen V-Form im vorderen Bereich, um mit rauem Wasser gut zurecht zu kommen, während Boote, die auf dem flachen Wasser von Seen und Flüssen zum Einsatz gelangen, eine modifizierte V-Form mit geringerem Winkel aufweisen. Andere Motorboote die etwas langsamer unterwegs sind, wie beispielsweise Trawler oder solche, die von Schleppern inspiriert wurden, haben rundere Rumpfformen.  Hier nochmals die grundlegenden Unterschiede der drei gängigsten Rumpftypen:

Verdränger: Bewegt sich ein Verdrängerrumpf durch das Wasser, ändert sich bei schnellerer Fahrt die Menge des dabei verdrängten Wassers nicht in signifikanter Weise. Anders ausgedrückt: Der Rumpf wird sich nie an die Oberfläche heben, sondern wird sich durch das Wasser hindurch bewegen und dabei große Mengen zur Seite drücken. Die Vorteile dabei sind die Tendenz zu sparsamem Treibstoffverbrauch bei langsamer Fahrt und die Möglichkeit, relativ zur Bootslänge kleinere Maschinen zu verwenden, obwohl kleine Boote mit Gleitrumpf mitunter ähnlich gute Verbrauchsweerte erzielen, und das bei deutlich höheren Geschwindigkeiten. Der Nachteil ist die langsamere Geschwindigkeit im Vergleich zu anderen Rumpftypen. Boote, die für die Langfahrt konzipiert sind, wie z.B. Trawler weisen oft Verdrängerrümpfe auf, auch weil Gleiter bei höheren Wellen nicht mehr komfortabel zu fahren sind.

Ohne Hast: Mit einem Verdrängerrumpf fährt es sich zwar nicht besonders schnell, doch in der Regel sehr komfortabel.

Ohne Hast: Mit einem Verdrängerrumpf fährt es sich zwar nicht besonders schnell, doch in der Regel sehr komfortabel.



Halbgleiter: Diese Art von Rumpf ist konzipiert, um sich, anders als der Verdränger, bei höherer Geschwindigkeit zum Teil aus dem Wasser zu heben. Dazu werden mehr Kraft und auch mehr Treibstoff benötigt, doch im Gegenzug wird auch  eine höhere Geschwindigkeit erzielt als von strikten Verdrängerrümpfen. Größere Motoryachten wie Kajütkreuzer, oder auch schnelle Trawler sind als Halbverdränger konzipiert.

Meist sind Halbgleiter größere Yachten, die mittlere Geschwindigkeiten erzielen

Meist sind Halbgleiter größere Yachten, die mittlere Geschwindigkeiten erzielen



Gleitrumpf: Boote mit solchen Rümpfen heben sich zum größten Teil aus dem Wasser wenn sie mit großer Geschwindigkeit unterwegs sind. Bei Langsamfahrt verhalten sie sich wie Verdränger und gehen zur Gleitfahrt über, wenn der Fahrer genug Gas gegeben hat, um das Boot komplett an der Wasseroberfläche fahren zu lassen. Im Verhältnis zur Länge des Bootes sind für das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit starke Motoren notwendig, doch dann ist man auch deutlich flotter unterwegs als mit anderen Rumpftypen. Die meisten Freizeitboote sind als Gleiter ausgelegt, wie z. B. Wasserskiboote, Performance-Boote oder auch Fischerboote. Manche Gleitrümpfe haben auch Stufen, die von den Ingenieuren absichtlich konstruiert wurden, um die Reibung im Wasser zu verhindern und so die Höchstgeschwindigkeit zu verbessern, oder aber auch um den Spritkonsum zu senken.

Gib Gas, ich will Spaß. Schnelle Boote sind fast ausschließlich Gleiter.

Gib Gas, ich will Spaß. Schnelle Boote sind fast ausschließlich Gleiter.



Aufgeteilt auf diese Rumpftypen findet man eine große Breite an verschiedenen Rumpfformen bei modernen Motorbooten.

Katamarane (Multihulls): Diese Kategorie erfreut sich steigender Beliebtheit, besonders bei größeren Yachten, die für längere Fahrten konzipiert sind. Bei Segelbooten und Fähren ist diese Form häufig im Einsatz weil sie ein ausnehmend angenehmes Seeverhalten mit weichem Einsetzen in die Welle sowie sehr hoher Stabilität schafft und sehr viel Raum an Deck bietet. Außerdem ist durch redundante Technik in den beiden Rümpfen ein höheres Sicherheitsniveau gegeben. Nachteilig sind die geringere Agilität bei Kurvenfahrt und die für manche etwas gewöhnungsbedürftige Optik, aber auch höhere Anschaffungskosten und  Liegeplatzgebühren durch die größere Breite.

M-Rümpfe: Eine besondere Form, die nur selten zur Anwendung gelangt, aber technisch interessant ist. Sie besteht aus einem V-förmigen Mittelrumpf und seitlichen „Schürzen” besteht, die die Energie der Bugwelle kanalisieren und in Auftrieb umwandeln. Ein Beispiel dafür wäre die Bayliner Element. Der Vorteil sind größere Kippstabilität und schnelles Erreichen der Gleitfahrt, wobei bei rauem Wasser durch die große Bugfläche allerdings geräuschvolle Stampfbewegung auftreten können.

Tiefer V-Rumpf: Boote mit derartig geformten Rümpfen schneiden förmlich durch steile Wellen und sind damit anderen Rumpfformen bei rauem Wasser überlegen. Andererseits haben V-Rümpfe auch die Tendenz seitlich zu rollen, wenn sie quer zur Welle fahren oder sich durch Kurven zu „wälzen”.

Flacher Rumpf: Diese Art von Rumpfkonstruktion ist am ehesten bei sogenannten Flachboden Booten oder sehr schnellen Fischerbooten zu finden, wie sie in den USA gern gefahren werden. Die eignen sich nur für geschützte Gewässer wie Flüsse und Seen mit keinem oder kleinem Wellengang, der sehr unangenehmes Schlagen verursachen würde. Der Vorteil liegt darin, dass solche Boote durch den geringen Tiefgang auch in seichteren Gewässern gefahren können.

Semi-V-Rümpfe: Dabei handelt es sich um einen Kompromiss zwischen einem tiefen V-Rumpf im Bugbereich und einer flacheren Sektion weiter achtern. Damit gewinnt man etwas Stabilität verglichen zu den traditionellen V-Rümpfen, gibt aber auch ein wenig Rauwassertauglichkeit auf.

Pontonboote: Dieser Typus erfreut sich steigender Popularität und ist im weitesten Sinne ein Katamaran, also ausgestattet mit zwei schlanken Rümpfen und einem Deck, das sie verbindet. Es gibt auch welche, die aus drei Rümpfen bestehen, sogenannten „Tritoons”. Wie bei den Katamaranen gilt: Große Stabilität, viel Platz, aber durch das relativ geringe Rumpfvolumen nur beschränkt tauglich für offenes Wasser.

Rundspanter: Diese Form ist eher auf langfahrttauglichen Verdrängern und Halbgleitern zu finden, wie bei den in Nordamerika populären Trawlern, Tugs oder Lobsterbooten. Gute Treibstoffeffizienz und angenehmes Fahrverhalten auf hoher See stehen der Tendenz zum Rollen um die Längsachse entgegen, weshalb manche dieser Yachten einen Kiel haben, der Stabilität und Geradeauslauf verbessert.

Bauverfahren
Die meisten modernen Freizeitboote sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff laminiert, ein Material das auch unter dem Kürzel GFK bekannt ist. Es besteht aus Glasfasern und einem Kunstharz, was die Fasern verbindet. Es gibt aber auch Boote aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), einem thermoplastischen Kunststoff, der nach entsprechender Erhitzung meist im Vakuum-Tiefziehverfahren in Form gebracht wird. Andererseits werden Boote aber auch aus Aluminium gebaut, wie z. b. Ponton- oder Fischerboote, aber auch Wasserfahrzeuge des öffentlichen Dienstes, die besonders hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Eine besondere Form ist die mehrschalige Sandwich-Bauweise. Dabei wird eine Außenschale und eine Innenschale, die auch aus unterschiedlichen Materialien, meist Kunststoffen oder Aluminium gefertigt sein können, komplett mit Polyurethanschaum ausgeschäumt. Dabei entsteht ein besonders stabiles und in der Regel unsinkbares Boot. Bei kleineren Booten und Kanus findet man auch noch Blasform-Konstruktionen, wobei erhitzte Platten aus Polypropylen oder Polyethylen mit Druckluft in eine Form geblasen werden. Insbesondere kleinere Manufakturen fertigen auch immer noch Boote in traditioneller Holzbauweise, meist aus Mahagoni. In der Regel geschieht das durch Beplankung von Holzspanten, gelegentlich werden auch Holzfurniere in mehreren Schichten im Vakuumverfahren über Negativformen mit Epoxidharz formverleimt. Große Yachten können aus GFK, Aluminium oder aber auch aus Stahl sein. Doch Kunststoff ist durch sein relativ geringes Gewicht, seine Eignung zum Serienbau und seine Haltbarkeit das weitaus populärste Baustoff, deshalb sei das Wichtigste in groben Zügen kurz erklärt:

Aus diesem Negativ können zahlreiche absolut identische Kopien eines bestimmte Bootsmodells aus GFK gefertigt werden.

Aus diesem Negativ können zahlreiche absolut identische Kopien eines bestimmte Bootsmodells aus GFK gefertigt werden.



Gewöhnlich wird dabei ein präzise gefräste oder von Hand gefertigteForm verwendet, die man sich als eine Negativform des Rumpfes, des Decks oder eines anderen Bauteils vorstellen kann. In diese Form wird zuerst eine Lage Gelcoat gesprüht, das nichts anderes ist als ein farbiges, hochglänzendes und qualitativ hochwertiges Kunstharz ist. Danach werden von Arbeitern verschiedene Lagen von Glasmatten in die Form gelegt, die dann entweder mit Polyester-, Epoxyd- oder Vinylester-Harz per Hand oder im Vakuuminfusionsverfahren getränkt werden. Die moderne Vakuumtechnologie kommt mit weniger Harz aus, was sowohl Gewicht spart, als auch die Festigkeit der Rumpfstruktur erhöht. Außerdem ist noch das Faserspritzverfahren üblich, bei dem mit einer Spritzpistole das Harz in die Negativform gesprüht wird. An der Pistole ist ein rotierender Zerhacker befestigt, der einen Glasfaserroving einzieht und nach dem Schneiden die Fasern in den Harzstrahl schleudert. Manchmal wird dann auch ein verstärkendes Gitter aus Stahl, Holz, Hartschaum oder Kunststoff zur Verstärkung des Rumpfes einlaminiert. Nachdem das Harz ausgehärtet ist, wird der Rumpf aus der Form gehoben, wie auch alle anderen derartig hergestellten Komponenten, z. B. Deck, Cockpit oder Sitze. Natürlich gibt es beim gesamten Bauprozess auch komplexere Varianten, doch der prinzipielle Ablauf ist immer gleich.
GFK ist sehr stabil, muss aber in mehreren Schichten laminiert werden. Dies wiederum bedeutet mehr Gewicht und das wiederum würde die Fahrleistungen und den Treibstoffverbrauch negativ beeinflussen. Um das Problem zu lösen gelangt oft eine weitere Sandwich-Variante zur Anwendung, bei der eine Kernschicht aus PVC-, Polyurethanschaum oder Balsaholz zwischen äußerer und innerer GFK-Schicht einlaminiert wird. Damit erzeugt man steife Strukturen, die deutlich leichter sind als solche aus massivem GFK, das ohne Kern verbaut wird.

Antriebssysteme
Motorbootes sind gewöhnlich mit einem der fünf verschiedenen Antriebstypen ausgestattet. Innenbordmotor, Z-Antrieb, Pod-Antrieb, Jet-Antrieb oder Außenborder. Hier ein kurzer Blick auf jedes System und seine Komponenten.

Innenborder mit Wellenantrieb: Diese Antriebsart besteht aus einem Benzin- oder Dieselmotor, einem starren Stahlschaft und einem Propeller. Der Motor ist dabei innen im Boot eingebaut und dreht einen Schaft, an dessen anderen äußerem Ende ein Propeller angebracht ist, der das Boot durch das Wasser schiebt. Dabei muss der Schaft durch eine sogenannte Stopfbuchse, die verhindert, dass Wasser ins Bootsinnere eintritt. Gesteuert werden solche Boote mit einem Ruder, das entweder unter dem Rumpf oder am Heck angebracht ist und die Wasserströmung in die eine oder andere Richtung drückt, wodurch das Boot die Richtung ändert. Außerdem gibt es auch so genannte V-Drives, das sind v-förmige Wellenantriebe, bei denen der Motor im Heck eingebaut wird, um mehr Platz im Innenraum zu gewinnen. Die Antriebswelle zeigt dabei nach vorne. Hier wird die Kraft dann über ein Umlenkgetriebe mit zwei v-förmig angeordneten Stirnrädern auf eine Antriebswelle nach hinten geleitet.

Z-Antrieb: Auch hier liegt der Motor innen aber weiter hinten und dreht dabei keine Welle an, sondern ist mit Antriebsaggregat verbunden, das sich außen am Heck befindet und das aus Getriebe, Lenkung und Propeller besteht. Das Drehen des Steuerrads dreht den Antrieb nach links oder rechts, der damit das Boot lenkt.

Pod-Antrieb: Das ist eine verhältnismäßig neue Variante für Freizeitboote die im wesentlichen aus einem Innenbordmotor besteht, der mit einem Antrieb unter dem Boot verbunden ist. Wie beim Z-Antrieb sind Getriebe, Propeller und Steuermechanismus alle Teil der Antriebseinheit, die an der Unterseite des Rumpfes montiert ist und sich um die vertikale Achse drehen und damit dem Boot ausgezeichnete Manövriereigenschaften verleihen, im Idealfall aber auch eine besondere Rumpfform erfordern, um ihre Vorteile ausschöpfen zu können. Da Werften gerne unterschiedliche Antriebe zur Auswahl bieten, werden hier oft Kompromisse gemacht. Neu dabei: der sogenannte Forward-Drive, bei dem die Propeller in Fahrtrichtung stehen.

Props vorne: Der neue Forward Drive von Volvo Penta

Props vorne: Der neue Forward Drive von Volvo Penta



Jet-Antrieb: Dabei dreht ein Innenbordmotor einen Impeller, genau wie bei einer großem Wasserpumpe. Diese Pumpe saugt Wasser an, um es mit hoher Geschwindigkeit nach hinten auszustoßen. Am populärsten ist dieser Antrieb für Jetskis oder Personal Watercraft (siehe unten), obwohl auch einige Sportboote damit ausgestattet sind. Gelenkt wird mittels einer schwenkbaren Düse und eines sogenannten “Eimers”, der den Wasserstrahl und damit das Boot lenkt. Boote mit Jetantrieb haben eine enorme Wendigkeit.

Außenborder: Bei diesem äußerst gängigen Antrieb sind Motor, Getriebe und Propeller in einer geschlossenen Einheit zusammengefasst, die außen am Boot, zumeist am Heck montiert ist. Gesteuert wird dabei entweder mit einer Pinne (bei kleineren Motoren), oder mittels Steuerrad, das mit Kabelzügen, bzw. hydraulischen Leitungen mit dem Motor verbunden ist. In beiden Fällen wird der Motor in der Vertikalachse gedreht womit sich das Boot lenken lässt.

Leicht, kompakt und führerscheinfrei: Der 15-PS Suzuki Außenborder. Foto: Dieter Wanke

Ein  15-PS Suzuki Außenborder, am Heck montiert. Foto: Dieter Wanke



Saildrives: Bei Segelbooten kommen häufig auch Saildrives zum Einsatz, die einen ähnlichen Aufbau wie POD-Antriebe haben, allerdings nicht drehbar sind. Die Steuerfunktion übernimmt ein Ruder hinter dem Propeller. Diese Antriebe sind auch in einigen Motorkatamaranen zu finden.

Motorboot-Typen
Es gibt fast so viele Motorbootvarianten wie Eiscremegeschmäcker und alle dienen unterschiedlichen Zwecken, je nach der beabsichtigten Verwendung durch ihre Eigner. Es gibt dutzende Typen von denen wir hier die wichtigsten vorstellen:

Bow Rider: Dieser Bootstyp bietet zusätzlich zum Hauptcockpit auch Sitzgelegenheiten im Bug, wie etwa die Crownline 270 SS.

Kajütkreuzer: Unter dieser sehr generellen Bezeichnung werden Motorboote zusammengefasst, auf denen man unter Deck übernachten kann, unabhängig vom spezifischen Design. Ein Beispiel dafür ist die Aqua Royal Navigator 780

Mittelkonsole: Auf solchen Booten befindet sich der Steuerstand mittschiffs mit Raum davor und dahinter, der den Passagieren zur Verfügung steht, wie auf der Boston Whaler 210 Montauk. Dieser Bootstyp bietet auch viel Bewegungsfreiheit an Deck, weshalb er sich bei Fischern großer Beliebtheit erfreut.

Klassisches Mittelkonsolenboot, beliebt bei Freizeitskippern, die auch gern mal Fischen wollen.

Klassisches Mittelkonsolenboot, beliebt bei Freizeitskippern, die auch gern mal Fischen wollen.



Convertible: Dabei handelt es sich um ein Boot mit einer Flybridge (also einem Cockpit mit Steuerkonsole) die oben auf der Kajütstruktur aufsetzt ist. dazu gibt es ein offenes Achtercockpit. Convertibles werden gerne zum Hochseefischen eingesetzt.

Cuddy Cabin: Dieser Begriff beschreibt meist kleinere Boote mit einer sogenannten Schlupfkabine im Bug, wie die Chris-Craft Corsair 25 die meist zwei Personen oder Familien mit kleinen Kindern Gelegenheit zur Übernachtung bietet.

Lobsteryacht: Dieser Bootstyp erinnert an die traditionellen Arbeitsboote der Hummerfischer im Nordosten der USA mit eleganten Linien und einem großen Achtercockpit.

Hausboot: Wie der Name schon sagt handelt es sich dabei um ein Wasserfahrzeug, das eher zum Wohnen gedacht ist als für große Fahrten, weil sie häufig auf einem Rumpf aufbauen, der dem eines Flußkahns ähnelt. Dabei bestätigen Ausnahmen diese Regel, denn es gibt auch Hausboote, die sich für Fahrten auf Flüssen und Seen eignen, wie dieser Törn auf den Kanälen Südenglands.

Schlauchboot: Bei diesem äußerst populären Typ handelt es sich um Boote, die über einen aufblasbaren Rumpf verfügen, der meist aus mehreren Luftkammern besteht. Dieses Prinzip hat sich für kleine Badeboote ebenso bewährt wie für offshoretaugliche Yachten mit sehr starken Motoren. Lesen Sie dazu unseren Ratgeber für das perfekte Schlauchboot.

Motorsegler:Das sind größere Yachten mit Verdrängerrümpfen, die sich hauptsächlich mit Maschine unterwegs sind, aber auch ein Rigg besitzen und eine Besegelung besitzen, die auf Langfahrten alternativ oder parallel zur Motorkraft zum Einsatz kommen und so helfen, Sprit zu sparen, aber auch für eine erheblich höhere Stabilität bei Seegang sorgen

Jetstski: Dabei handelt es sich um kleine, offene Fahrzeuge mit Jetantrieb, die mit Sattel und Lenker ausgestattet sind und so einem Motorrad auf dem Wasser ähneln und bis zu drei Personen befördern können.

Pontonboot: Eine Art Katamaran mit Motorantrieb und flachem Deck, das mit einem Seezaun eingerahmt ist. Kann sowohl als kleine Personenfähre eingesetzt werden als auch als Freizeitboot auf geschützten Gewässern. Erfreut sich auch in Europa steigender Beliebtheit.

Festrumpfschlauchboot: Auch unter dem Begriff RIB (steht für Rigid Inflatable Boat) bekannt. Genau wie normale Schlauchboote haben sie einen “aufblasbaren Kragen”, doch der Rest des Rumpfes besteht entweder aus GFK oder Aluminium. RIBs wie das Zodiac N-ZO 760 erfreuen sich wegen ihrer Robustheit und Seetüchtigkeit in verschiedensten Anwendungen großer Beliebtheit.

Runabout: Ein allgemeiner Ausdruck für eher kleine aber schnelle Motorboote, wie die Sea Ray 210 Sun Sport die auf geschützten Gewässern oder in Küstennähe zum Einsatz kommen und dabei nur sehr begrenzte oder gar keine Unterkunft an Bord haben, sich also eher nur für Tagesausflüge eigenen.

Super- oder Megayacht: Dies sind extrem große und luxuriöse Yachten mit einer professionellen Crew, die bis zu 100 Meter oder mehr Länge haben können.

Zugboote: Dieser Typus wird speziell für Brettsportarten wie Wakeboarding, Wakesurfen oder Wasserskilaufen konzipiert wie etwa die Ski Nautique 200 mit technischen Finessen, die zum Beispiel die Gestaltung der Form und Höhe der Heckwelle durch den Fahrer ermöglichen.

Trawler: Dahinter verbergen sich robuste Langfahrtyachten mit Verdränger- oder Halbgleiterrümpfen, die von ihrer Erscheinung ein wenig an Fischtrawler erinnern. Ein Beispiel dafür wäre die Beneteau Swift Trawler 30.

Walkaround: Auf diesem Boot gibt es breite Gangborde auf beiden Seiten, wie auf der Axopar 28 AC, die es der Besatzung gestatten, vom Cockpit um den Kajütaufbau herum auf das Vordeck zu gelangen.

Das ist zugegebenermaßen sehr viel Information auf einmal, doch hoffentlich auch eine nützliche Informationsquelle, die Sie auch in Zukunft nutzen können, wenn Sie Ihre Kenntnisse über Motorboote erweitern wollen. Dabei sei auch der Hinweis auf unseren anderen Ratgeber gestattet, über Kauf und Verkauf von Booten, die Wartung und Pflege bzw. Tipps zur Seemannschaft, die Ihnen helfen, Ihr Boot intelligent, sicher und effizient zu führen.

Geschrieben von: Gary Reich
Gary Reich is a Chesapeake Bay-based freelance writer and photojournalist with over 25 years of experience in the marine industry. He is the former editor of PropTalk Magazine and was the managing editor of the Waterway Guide. His writing and photography have been published in PassageMaker Magazine, Soundings, Fly Fishing in Salt Waters, Yachting Magazine, and Lakeland Boating, among others.
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