Winter in der Wärme: Teil 5 - Seychellen und Thailand
Zwei Destinationen im Indischen Ozean lassen wintergeschädigte Europäer vom Paradies träumen: Reiseautor Carl Victor, weiß, weshalb
Seychellen – Außenstelle des Paradieses
Der englische General Gordon sah in den Seychellen das verlorene Paradies. Für Segler ist es eines, in dem allerdings der Teufel mit Tropenschauern zur unrechten Zeit, sogenannten “unsurveyed areas” und Riffen seine Finger mit im Spiel hat.
Natürlich auch bei Inseln wie La Dique, an deren Granit-Relikten aus der Urzeit man aber einfach nicht vorbei segeln darf. Dies sollte man auch mit anderen Inseln nicht leichtfertig tun, sonst könnten einem glatt Attraktionen entgehen, wie die größten Landschildkröten der Welt oder gar der Beweis, dass Adam und Eva vom Baum der Versuchung alles andere als Äpfel genascht haben. Das Ganze bitte ohne Stress, denn hier gilt: „Auf den Seychellen denken wir nie an das Morgen, hier kommt der Morgen ganz von selbst“.
Reviersteckbrief
Basis: Mahé
Schiffe: 36 – 52 Fuß
Preise: € 2.035 – 10.098
Flug: € 700,- (Mahé)
Reisedokumente: Pass
Währung: 1 € = 15 SCR
Sprache: Französisch, Englisch
Klima: Subtropisch
Zeitunterschied: MEZ + 3 h
Gesundheitsrisiko: Mäßig
Sicherheit: Gut – mäßig (Mahé)
Beste Zeit: Ganzjahresrevier, Oktober – November und März - Mai
Tidenhub: 1,5 m
Kosten Liegeplätze: Keine angefallen
Törndauer: 1 – 2 Wochen
Schwierigkeit: Anspruchsvoll
Buchung bei: So Long Yachting, Dream Yacht Charter, Master Yachting, Moorings, Argos Yachting, Sunsail
Thailand – Im Reich der Däumlinge
Die Andamanensee an sich ist schon ein Segelrevier der Superlative. Zu den Höhepunkten eines Törns in diesen Gewässern zählt Ao Phang Nga mit seinen aus dem Meer aufragenden Felsmonolithen, die James-Bond-Fans (und nicht nur diesen) bestens bekannt sind als Kulisse für die Schießerei zwischen 007 und dem Mann mit dem goldenen Colt. Dabei mutet dieser Khao Tapu beinahe mickrig an im Verbgleich zu den Schildwachen vor Ko Pan Yi, einem von indonesischen Fischern gebauten Dorf auf Stelzen, an dem kein Törn vorbei führen sollte. Doch das Revier hat mit seinen von Felsen umschlossenen „Hongs“ mehr zu bieten.
Der spektakulärste dieser „Räume“ ist wohl jener von Ko Muk. Über die türkis schimmernden „Emerald Coves“ führt der Weg durch lichtlose Schwärze. Am Ende des Tunnels dann ein Sandstrand, gerade groß genug, um mit dem Dingi zu landen. Himmelhoch ragen rundum die von tropischer Vegetation überwucherten Felswände auf. Oft hat man dieses Wunder der Natur für sich allein. Andere, wie die „Floating Islands“ von Ko Ha Yai, muss man sich schon mal mit einer zweiten Yachten teilen. Das schmälert jedoch nicht den Reiz dieser Monolithen, die über der See zu schweben scheinen. Doch nicht überall ist das Wasser so tief wie hier. In anderen Buchten – oft den schönsten – fallen die Schiffe bei Ebbe trocken. Glücklich, wer mit einem Katamaran unterwegs ist!

Versteckte Strände: Oft nur mit flachgehenden Fischerbooten oder Dingis anzulaufen. Foto: Carl Victor
Reviersteckbrief
Basen: Phuket
Schiffe: 31 bis 52 Fuß
Preise: € 1.719 – 10.850
Flüge: € 620,- (Phuket)
Reisedokumente: Pass
Währung: 1 € = 37 Bath
Sprache: Thai / Englisch
Klima: Tropisch
Zeitunterschied: MEZ + 6 h
Gesundheitsrisiko: Mittel
Sicherheit: Gut
Beste Zeit: Dezember – April, Zyklone Juni bis Oktober
Tidenhub: 2 m
Kosten Liegeplätze: Keine
Törndauer: 2 Wochen
Schwierigkeit: Anspruchsvoll
Buchung bei: Asia Marine, So Long Yachting, Dream Yacht Charter, Master Yachting, Moorings, Argos Yachting, Sunsail, Navigare Yachting, Elite Yachting
Für exotisches Seglen bietet Siam Sailing Wharram-Kats von 24 bis 38 Fuß an.
Teil 1: Baja California
Teil 2: Karibische Variationen
Teil 3: Bahamas, Everglades und Kuba
Teil 4: Rio und die Inseln im Atlantik
Teil 6: Neuseeland und Tahiti