Einwintern: Dem Dingi Gutes tun
Beiboote sind geduldige Genossen, die ihren Dienst ohne Klagen tun und sich geduldig im Kielwasser nachschleppen lassen. Doch zu Saisonschluss sollten auch sie nicht zu kurz kommen
Pflegeleicht aber verlässlich, so stellt man sich das ideale Beiboot vor. Das Sinnbild dafür sind Hartschalenboote aus Polyurethan, die außer einer Wäsche wohl nichts benötigen, bevor sie hinter dem Lagerschuppen kieloben auf zwei Rundhölzer gelegt werden, um den Winter zu überdauern. Das andere Extrem wäre das klassische Klinkerdingi aus Holz, das nicht nur Beiboot ist, sondern auch ein Statussymbol, das oft auf größeren Yachten nobel an Deck oder in Davits reist. Dazwischen gibt es dann noch kleine GFK-Dingis, an denen - vielleicht - vor der Winterpause der eine oder andere Gelcoatschaden ausgebessert werden muss.

Einfach, klein und handlich: Schlauchboote können viel und kosten wenig. Nach Saisonschluss gibt's aber auch für diese beliebten Beiboote ein paar Wartungsarbeiten.
Doch die Mehrheit der auf Freizeityachten mitgeführten Beiboote sind aufblasbar und werden oft im Kielwasser geschleppt, wo sie den Elementen voll ausgesetzt sind. Schlaucher sind vielseitig, robust und kostengünstig und gegebenenfalls auch kompakt zu stauen. Mit so hohem nutzwert wundert es nicht, dass sich diese Boote als Goldstandard etablieren konnten. Gemessen am Preis weisen sie auch eine gute Haltbarkeit auf, aber auch nicht in alle Ewigkeit. Kleinere Reparaturen sind mit den Flicken selbst zu bewerkstelligen, doch wenn Nähte Probleme machen, sollte das Boot zum Kundendienst oder zum Schlauchbootdoktor Selbst wenn die Schläuche irreparabel sein sollten, bedeutet dies unter Umständen noch nicht das Ende des Bootes, denn Firmen wie Zodiac bieten für ihre neueren RIBs Austauschschläuche an, die mit einem Schienensystem am GFK-Rumpf befestigt werden.

Schulmäßig: Die Lagerung eines Festrumpf-Schlauchboots, das an einem Flaschenaufzug unters Dach eines Bootsschuppens gehievt wird. Foto: www.momo-sailing.ch
Reinigen Sie das Boot mit geeigneten Mitteln, die Schmutz entfernen, ohne dabei das Material (PVC oder Hypalon) anzugreifen. In Frage kommen entweder eine milde Seifenlauge oder speziell entwickelte Schlauchbootreiniger, die oft verdünnt werden können, ja sogar sollten. Vor dem Waschen, Einlegeböden und Sitzgelegenheiten entfernen und nach dem Abspülen, alles Wasser entfernen, gemeinsam mit dem Sand und den Steinen, die sich in der Bilge oder in den Falzen gesammelt haben.

Gründlichkeit macht sich bezahlt. Der Schmutz sollte auch aus den Ritzen entfernt werden. Foto: NRS
Leisten Sie sich den Luxus, das Boot trocken zu reiben. Wenn es noch Schmutzreste gibt, wie schwarze Gummistreifen oder Teerflecken, muss mit einem speziellen Reiniger gearbeitet werden, um diese zu entfernen. Verkneifen Sie sich die Verwendung von Aceton oder anderen aggressiven Lösungsmitteln, die zwar Flecken entfernen, aber den Schläuchen schaden. Wenn alles glänzt, schreiten Sie zur Konservierung mit Schlauchbootwachs. Vergessen Sie dabei nicht, die Ventile zu inspizieren, auseinanderzunehmen, zu reinigen und trockenen zu lassen. Dann wieder zusammensetzen, das Boot leicht aufblasen und an einem trockenen Ort überwintern lassen.