Trygve Roberts ist unternehmungslustig und filmt sich oft selbst bei seinen Aktivitäten. In dieser Episode, die schon ein paar Jahre zurückliegt, geht er mit seinem 27-Fuß langen Sportboot des Typs Pacer vor dem Hafen von Kapstadt in Südafrika an einem eher zugigen Tag segeln, um zu sehen, ob 20 Knoten zu toppen wären. Als die Pacer, getrieben vom „Cape Doctor", einem Südostwind, der auf Stärke 8 zugelegt hatte, unter gerefftem Groß und kleinem Spinnaker mit 19,7 Knoten so richtig in der Vorwärtsbewegung war, schlug sie quer und - schwupp - Skipper Trygve ging über Bord.

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Dann wurde es erst richtig interessant: Bis die Crew bei diesem Hack das Schiff wieder in die Senkrechte bringen konnte, den Spi geborgen und den Bug durch den Wind hatte, vergingen immerhin sieben Minuten, in denen der um sein Leben schwimmende Steuermann gut Salzwasser schluckte und rapide Richtung offenes Meer abtrieb, bei 11 Grad Wassertemperatur. ”Ich hatte Angst und dachte, meine Tage wären gezählt”, schrieb Trygve hinterher.

Auf der Habenseite: alle trugen Schwimmwesten und es sieht im Video so aus, als hätte die Mannschaft gemeinsam das Auffischen von Überbordgegangenen geübt. Doch es besteht keine Frage: Dieser Stunt ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Vielmehr war es einer guten Portion Glück geschuldet, dass trotz der vielen Fehler, die Skipper und Crew sich im Verlaufe dieses Abenteuers leisteten,niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war. Die Liste der Verfehlungen ist lang und sollte jedem als Warnung dienen:

Auslaufen bei haarigen Bedingungen
Keine Sicherheitsgurte angelegt
Unnötiges Setzen der Fock nach der Kenterung, mit dem viel Zeit verschwendet wurde
Keinen Notruf abgesetzt
Keiner drückte die MOB-Taste am GPS

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