Günstige Boote: Spaß am Wasser für wenig Geld
Segel- und Motorboote, die viel Vergnügen und dabei nicht die Welt kosten
Die kostbare Freizeit am Wasser zu genießen, ist der Traum vieler, doch die vermuteten Kosten für Anschaffung, Betrieb und Lagerung schrecken so manchen davon ab, den Schritt zum Bootsbesitz zu wagen. Ein Ausweg ist natürlich der Gebrauchtbootmarkt, der allerdings für Neulinge oft schwer zu durchschauen ist, besonders wenn man auf der Schnäppchenjagd auch gewisse Qualitätsansprüche befriedigen möchte. Doch wer sich auf den Messen ein wenig genauer umsieht und die Suche am Internet entsprechend vertieft und modifiziert, wird feststellen, dass der Kauf eines neuen Bootes nicht nur für Großverdiener erschwinglich ist. Die Vorteile gegenüber gebrauchter Ware liegen auf der Hand: Man bekommt genau das Boot, das seinen Vorstellungen entspricht. Man kommt in den Genuss eines neuen Produkts, an dem nichts abgenützt ist oder aus Altersgründen zum unpassenden Zeitpunkt den Geist aufgibt.Und sollte etwas schief gehen, hat man im Rahmen der Gewährleistung Anspruch auf Reparatur oder Ersatz.
Das Motto "Klein aber fein" ist bei der Wahl eines günstigen Bootes immer zielführend, aber auch der Verzicht auf teure, nicht unbedingt nötige Extras hilft, die Kosten in Grenzen zu halten. Und daraus ergibt sich ein weitere Vorteil: Kleine, leichte und einfach gehaltene Boote sind allesamt mit einem normalen Fahrzeug auf der Straße zu trailern oder gar im Kofferraum zu transportieren. Damit lassen sich nach Herzenslust verschiedene Reviere erkunden und das mit Freunden und Familie. Oder auch solo, wenn man nämlich das Boot als Fluchtfahrzeug nutzt, um von allen und allem für ein paar Stunden weg zu kommen.
Die wichtigsten Kriterien
- Abmessungen: Kleinere und leichtere Boote lassen sich nicht nur mit einem Standard-PKW transportieren (am Trailer oder Autodach oder gar in Säcken verpackt im Kofferraum), sie sind auch leichter und kostengünstiger zu lagern
- Ausstattung: Wer auf kostspielige Extras verzichtet, spart Geld und Umstände. Vor allem Elektrik und Elektronik wollen fachgerecht und aufwändig installiert werden, was nicht nur auf den Preis niederschlägt, sondern auch mehr Gewicht an Bord bringt und einen höheren Wartungsaufwand bedingt
- Motorisierung: Paddeln, rudern oder segeln sind gesunde, leise, abgasfreie und kostengünstige Antriebsmethoden, doch viele Kunden wollen heute nicht auf Motorkraft verzichten. Wer mit einem Antrieb von maximal 15 PS das Auskommen findet, schont Umwelt und Brieftasche und kann in Deutschland noch dazu führerscheinfrei agieren
- Rumpfmaterial: Schlauchboote sind sehr beliebt, und das aus gutem Grund, denn sie bieten viele Vorteile wie Stabilität und Vielseitigkeit und sind noch dazu wartungsarm und kompakt sind.
- Rumpfanzahl: Bei Segelbooten lohnt sich oft ein Blick auf Katamarane oder Trimarane, die viel Platz an Deck bieten und durch ihre Breite auch sehr stabil sind. Weil sie keinen Bleikiel haben, sind sie leicht und deshalb auch mit kleinen Fahrzeugen (zusammengefaltet oder zerlegt) zu entfernten Revieren zu trailern
Motorboote
Unsere Auswahl reicht vom flotten Festrumpfschlauchboot über praktische Bowrider bis zu kleinen Kabinenkreuzern, die mit ausreichend großen Kojen ausgestattet sind und sich deshalb auch für Übernachtungen eignen. Doch vorweg gleich ein wichtiger Punkt: Die Wahl eines schwächeren Motors ist verlockend, um bei kleinen Booten den Gesamtpreis spürbar zu senken, doch man tut sich damit oft keinen Gefallen. Denn geringere Motorleistung bringt weniger Leistungsreserven und weniger Spaß beim Fahren, erzeugt aber mehr Lärm, weil man besonders bei hoher Zuladung mit hoher Drehzahl unterwegs ist, was auch mehr Spritverbrauch und Schadstoffausstoss nach sich zieht. Ein starkes Argument für leichte Motorisierung ist die Befreiung von einer Fahrerlaubnis, die auf den meisten deutschen Revieren für Boote mit Motoren bis zu 15 PS gilt. Da viele Modelle auch für deutlich stärkere Antriebe zugelassen sind, hat man die Option, später aufzurüsten, vorausgesetzt man verfügt über das Budget und hat den Führerschein gemacht.
Brig Falcon F450L
Schlauchboote sind tolle Einsteigerboote, aber auch, wie bereits erwähnt, für Eigner interessant, die besonderen Wert auf Fahrspaß und leichten Transport legen. Zu klein sollten sie allerdings nicht sein, dann kann es bei tiefem Geläuf ungemütlich werden und auch ein fester Rumpf ist von Vorteil, denn er sorgt für gutes Fahrverhalten. Anfänger werden insbesondere den Schlauch des Festrumpfschlauchbootes (auch Ridgid Inflatable Boat oder RIB genannt) schätzen, auch wenn der nicht nur als Auftriebskörper dient, sondern auchbei der Berührung von anderen Booten im Hafen vor Schäden schützt.

Brig Falcon F450L
Die Brig Falcon F450L passt gut in dieses Profil, zudem eignet es sich auch bestens für Familienausflüge oder eine Runde mit Freunden, denn bis zu sieben Personen dürfen damit transportiert werden. Apropos Transport: Mit einem Leergewicht von unter 300 Kilogramm inklusive 60-PS-Außenborder ist das Boot auch auf einem ungebremsten Trailer leicht mit jedem Pkw an den Einsatz- oder Urlaubsort zu bringen. Der darf gerne auch an der Küste liegen, denn auch für die Küstenfahrt ist die Brig zugelassen. Staufächer für etwas Zubehör sowie ein Ankerkasten sind an Bord, ebenso wie Paddel und ein Blasebalg. Man kann also nach dem Erwerb gleich durchstarten. Boot alleine kostet gerade mal 6000 Euro und verträgt eine Motorisierung bis zu 60 PS. Wenn man beispielsweise ein Mercury F 60 EFI für 8.999 € ans Heck bolzt, kommt das spritzige Gesamtpaket auf knapp 15,000 Euro. Billiger ist so viel Spaß auf dem Wasser kaum zu haben. Wer sich für ein etwas größeres Modell interessiert, liest unseren Test der Brig Falcon Rider 570L.
Technische Daten Brig Falcon F450L
LüA: 4,45 m
Breite: 1,95 m
Leergewicht: 174 kg
Max. Motorisierung: 44,1 kW (60 PS)
Schlauchdurchmesser: 50 cm
Luftkammern: 4
CE-Kategorie: C mit 7 Personen
Tank: 43 L
Preis inkl. Motor: 14.994 Euro
Galia 440 Open
Wer lieber auf feste Rümpfe setzt, vielleicht auch höhere Bordwände bevorzugt, weil Kinder mitfahren aber trotzdem viel Platz an Bord haben möchte, der liegt mit einem kleinen Bowrider, wie der Galia 440 Open richtig. Mehr als vier Personen dürfen damit allerdings nicht befördert werden, dafür ist das Boot laut Zeritifizierungsbehörde auch für Küstengewässer zugelassen. Das Gesamtgewicht bleibt mit 60-PS Suzuki Außenborder und vollem 25-Liter-Tank immer noch unter transportfreundlichen 500 Kilogramm. Gut: Die Navigationsbeleuchtung gehört hier ebenso zur Grundausstattung, wie die Bugreling oder die Bugpolster. Auch eine elektrische Bilgenpumpe und eine Badeleiter sind an Bord.

Galia 440 Open
Für die Galia 440 Open wird ein Einstiegspreis von 5,395 Euro genannt. Wer einen Suzuki DF60 ATL Außenborder für 9.390 Euro als Antrieb wählt, kommt mit dem Gesamtpaket noch unter 15.000 Euro. Dafür erhält man ein ordentlich ausgestattetes Boot, das bereits für Nachtfahrten bereit ist und das durch die Windschutzscheiben dem Fahrer auch etwas Schutz bietet. Wer möchte, kann Rutenhalter, Teppiche oder Teak-Fußböden nachrüsten. Allenfalls sollte man dem Flitzer aber eine Persenning spendieren. Wenn Sie Lust auf einen etwas größeren Vertreter dieser Marke haben, lesen Sie unseren Test der Galia 570 Open
Technische Daten Galia 440 Open
LüA: 4,20 m
Breite: 1,75 m
Tiefgang: 0,30m (ohne Motor)
Leergewicht: 350 kg
max. Motorisierung: 44,1 kW (60 PS)
CE-Kategorie: C mit 4 Personen
Tank: 25 L
Preis inkl. Motor: ca. 14.755 Euro
Quicksilver Activ 455 Open
Ein ähnliches Konzept hat die Quicksilver Activ 455 Open vorzuweisen. Das Boot wird im Paket mit dem Mercury F 60 ELPT EFI ab rund 16.260 € angeboten. Selbstverständlich kann auch hier ein führerscheinfreier Außenborder der 15-PS-Klasse angeschraubt werden. Diese Kombination haben wir sogar schon getestet und haben es dabei mit einer Person an Bord sogar bis zur Gleitfahrt geschafft. Wer das Boot lieber mit Kabine hätte, kann sich auch das Schwesterschiff Activ 455 Cabin ansehen, das sogar etwas günstiger zu haben ist, aber weniger Sitzplätze bietet.

Quicksilver Activ 455 Open
Die Quicksilver Activ 455 Open besitzt ebenfalls recht hohe Bordwände und kann sogar fünf Personen auf Küstengewässern befördern, obwohl sich das Boot auch gut für Binnenreviere eignet. Eine Acrylglas-Windschutzscheibe schützt vor Fahrtwind und ein Edelstahl-Handlauf erhöht die Sicherheit. Stauraum gibt es unter der Rückbank und eine Badeleiter im Heck erleichtert den Weg ins bzw. aus dem Wasser. Polsterauflagen werden mitgeliefert, nur wer die Sitzgelegenheoten im Bug in eine Sonnenliege verwandeln will muss etwas drauflegen, genauso wie auch für eine Persenning. Wie die Galia bleibt auch dieses Boot mit 500 Kilogramm gewichtsmäßig im Rahmen, sodass es sich auch ohne zusätzliche Führerscheine mit fast jedem Auto trailern lässt.
Technische Daten Quicksilver Activ 455 Open
LüA: 4,54 m
Breite: 1,85 m
Tiefgang: 0,36m (ohne Motor)
Leergewicht: 401 kg
max. Motorisierung: 44,1 kW (60 PS)
CE-Kategorie: C mit 5 Personen
Tank: 25 L
Preis inkl. Motor: ab 16,260 Euro
Aqualine 520 Fun
Die Aqualine 520 Fun ist nicht nur das einzige Boot dieser Auswahl, das in Deutschand (beim Boootscenter B1 in Werder an der Havel) gefertigt wird, sondern es ist auch die Ausstattungskönigin. Da das Gesamtgewicht mit vollem Tank aber bei rund 700 Kilogramm liegt, wird hier zwingend ein gebremster Trailer erforderlich. Die gesamte Anhängelast liegt dann bei rund einer Tonne, womit Kleinwägen als Zugfahrzeuge ausscheiden. Mehr Gewicht heißt aber auch mehr Inhalt, denn die Aqualine hat gegenüber den Marktbegleitern spürbar mehr zu bieten. Zum Beispiel: Eine erstaunlich geräumige Kabine mit wohnlicher Innenverkleidung für Übernachtungen für zwei bis drei Personen. Alternativ kann die Liegefläche mit einem Tisch zu einer Sitzgruppe umgebaut werden und auch eine Toilette lässt sich unterbringen.

Aqualine 520 Fun
Im Cockpit wartet hochwertige Polsterung auf Crew und Gäste, sodass hier bis zu fünf Personen bequeme Sitzplätze vorfinden. Die stabile Windschutzscheibe mit Edelstahlrahmen bietet dazu auch etwas Wetterschutz, der sich mit einem optionalen Verdeck auf das gesamte Cockpit ausdehnen lässt und das Boot dann auch schlechtwettertauglich macht. Navigationsbeleuchtung ist serienmäßig an Bord und der 100-Liter-Einbautank sorgt für anständige Reichweiten des kleinen Kreuzers. Aufgrund der guten Ausstattung beginnt das Preisgefüge ab 10.900 €. Maximal dürfen Außenborder bis 55,1 kW (75 PS) montiert werden. Empfohlen wird eine Motorisierung von 36,8 kW (50 PS). Mit einem Honda BF 50 LRTU für 8.299 € bleibt diese Kombination von Schiff und Motor noch unter von 20.000 Euro.
Technische Daten Aqualine 520 Fun
LüA: 5,20 m
Breite: 2,15 m
Tiefgang: 0,35 m (ohne Motor)
Leergewicht: ab 500 kg
max. Motorisierung: 55,1 kW (75 PS)
Kabinen: 1
Schlafplätze: 2 - 3
CE-Kategorie: C mit 5 Personen
Tank: 100 l
Preis inkl. Motor: ca. 19.199 Euro
Remus 550 Cabin
Noch einen Hauch mehr Platz bietet die aus polnischer Produktion stammende Remus 550 Cabin, das allerdings bei spärlicher Ausstattung. In der Kabine muss man sich mit dem Anblick von blankem GFK-Laminat begnügen, doch immerhin gehören die Polsterauflagen für die Doppelkoje zur Grundausstattung. Die Liegefläche reicht auch hier für mindestens zwei Personen, wobei ein Tisch als Ergänzung praktisch wäre, der sich gegebenenfalls aus dem Zubehörhandel nachrüsten lässt. Im Cockpit gehören eine rahmenlose Acrylglasscheibe und ein gepolsterter Fahrersitz ebenso zum Standard, wie die beiden Einzelsitze neben dem Außenborder. Essentielles wie Beifahrersitz, elektrische Bilgenpumpe, Navigationsbeleuchtung oder Edelstahl-Badeleiter sind auf der Remus aufpreispflichtig, wie auch ein Cabrioverdeck mit Aluminium- oder Edelstahlgestänge. Auch dieses Gespann liegt samt Motor und Trailer bei rund einer Tonne Gesamtgewicht, ist also mit wenig Umständen leicht an jeden Einsatzort zu bringen. Zudem ist das Boot auch für Küstengewässer zugelassen.

Remus 550 Cabin
Der deutsche Importeur bootsoutlet.de bietet die Remus 550 Cabin ab 7.990 Euro an. Wer mit spartanischem Interieur leben kann, bekommt mit der Topmotorisierung in Form eines Suzuki DF70A, der für 10.990 Euro zu haben ist, ein sehr agiles Gesamtpaket für weniger als 20.000 Euro. Wer eine kleinere Remus ins Auge fassen möchte, wird unseren Test der Remus 450 Open nützlich finden.
Technische Daten Remus 550 Cabin
LüA: 5,50 m
Breite: 2,20 m
Tiefgang: 0,35 m (ohne Motor)
Leergewicht: ab 550 kg
max. Motorisierung: 55,1 kW (75 PS)
Kabinen: 1
Schlafplätze: 2
CE-Kategorie: C mit 5 Personen
Tank: Außenbordertank
Preis inkl. Motor: ca. 18,980 Euro
Segelboote
Nachfolgend stellen wir Ihnen vier Vertreter der Kategorie “klein & fein” vor, die zwar in Design und Konstruktion stark von einander abweichen, doch eines gemeinsam haben: Sie alle bieten mächtig Spaß für überschaubare Münze. Der Kaufpreis, für den wir eine (eher lose) Obergrenze von 20.000 Euro ins Auge gefasst haben, ist dabei nur ein Kriterium. Mindestens ebenso wichtig ist die Art der Verwendung, die Wahl des Reviers und das Budget, das Sie für Unterhalt und Lagerung aufwenden müssten.
Astus 16.5
Seit 2004 baut die französische Astus-Werft in der Bretagne kleine, leichte und sportliche Segeltrimarane aus GFK, die sich für den Straßentransport dank der teleskopischen Amas schlank machen lassen. Die neue Astus 16.5 ist mit 4,94 Metern Länge dabei am unteren Ende der aktuellen Modellauswahl angesiedelt. Es handelt sich dabei um einen Entwurf des prominenten Designbüros Van Peteghem Lauriot-Prévost, (VPLP), einer Firma, die man sonst eher mit der Konstruktion von rekordjagenden Ozeanracern in Verbindung bringt.

Astus 16.5
Einige Details der großen Regatta-Multihulls finden sich auch auf der kleinen Astus, wie etwa voluminöse Amas mit Wavepiercer-Bug oder Rollanlagen für Fock und Gennaker, die schnelles Setzen und Bergen vom Cockpit aus ermöglichen. Neu ist die Form des Mittelrumpfes, der im Unterwasserschiff zum Bug hin aufsteigt, um das Unterschneiden in steiler Welle zu minimieren. Das Boot hat ein Drehschwert im Mittelrumpf, gut Stauraum im Bug und ist vom Aufbau übers Einwassern an der Rampe bis zum Segelbetrieb absolut einhandtauglich.
Die Astus 16.5 wird wahlweise in einer Cruising- und Schulversion mit baumlosen Dacrongroßsegel angeboten, oder in einer Sportversion mit Bugspriet, höherem Kohlefaserrigg, Großbaum und Laminatsegeln, die etwas mehr Fläche aufweisen. Los geht der Spaß ab rund 15,000 Euro. Wem das Konzept eines faltbaren, trailerbaren Trimarans zusagt, sich aber für ein etwas größeres Boot interessiert, sei unser Test des Corsair Pulse 600 ans Herz gelegt.
Technische Daten Astus 16.5
LüA: 4.94m
LWL:4.40m
Breite (Straße/Wasser): 2.5m/3.8m
Tiefg (Schwert auf/ab).: 0,2/1,1m
Gewicht: 210 kg
Segelfl. am Wind (Cruise/Sport):15 m²/17m²
Segelfl. raumschots (Cruise/Sport):15 m²/20m²
Motorisierung: Bis 3 PS Außenborder
CE-Kategorie: C (3 Personen), D (5 Personen)
Design: VPLP
Preis: Ab ca. 15,000 Euro
Ikone J Rando
Einfach segeln. So lautet das Prospektmotto, mit dem der deutsche Importeur Knut Biehl diese kleine Yacht mit Schwenkkiel, Doppelruderanlage und Kattakelung bewirbt. Kattakelung? Wie ein Laser? Ja und nein. Das Boot, das bei Espace VAG in Frankreich nach einem Design von Julien Marin gebaut wird, wird nur von einem Großsegel angetrieben, das noch dazu ohne Großbaum auskommt und sich dank der vertikalen Latten mit dem völlig unverstagten, drehbaren Carbonmast aufrollen lässt. Den Trick beherrscht der Laser zum Beispiel nicht. Auch ein Gennaker, mit dem die Ikone Rando J auf Wunsch nachgerüstet werden kann, bleibt dem Laser versagt und natürlich auch eine Kajüte, die zwei Erwachsenen und ein bisschen Gepäck Platz zum Übernachten mit Campingkomfort bietet.

Ikone J Rando
Mit weniger als 500 kg Gesamtgewicht ist das Boot leicht trailerbar und über jede Rampe ein- bzw. auszuwassern. Alles in allem ist die Rando J eine schicke kleine Kielyacht, die durch ihre Breite viel Formstabilität hat, einfach zu bedienen und auch voll einhandtauglich ist. Mit 21.800 Euro liegt der Preis etwas nördlich der magischen Grenze von 20 Tausendern, aber man bekommt schließlich auch was fürs Geld. Wer das Boot mag, doch eine konventionellere Besegelung vorzieht, kann die Ikone J Rando auch mit einem verstagten Alumast und Sluptakelung bestellen.
Technische Daten Ikone J Rando
LüA: 5,5 m
Breite: 2,3 m Tiefg. : 0,2 - 1,1 m
Gewicht: 480 kg
Ballast: 120 kg (im Schwenkkiel integriert)
Segelfl.: Groß: 15 qm, Gennaker 17 qm
CE-Kategorie: C
Preis: ca. 21.800 Euro
Viko S 21
Der Kleinkreuzer aus Polen ist erstaunlich yachtig und bietet dank des hohen Freibords auch viel Platz im Innenraum, der mit zwei Doppelkojen (im Bug und achtern unterm Cockpit) sowie einem abgetrennten WC-Raum auch cruisingtauglich ist. Die quer eingebaute Koje im Heck beispielsweise misst 2,00 mal 1,60 Meter. Es gibt auch einen kleinen Pantryblock mit Option auf einen Kocher und einen abgeteilten WC-Raum für eine Chemietoilette. Sieht man das Schiff aus einiger Entfernung, könnte man meinen, einen 30-Fußer vor sich zu haben.

Viko S 21
Doch weit gefehlt, die Viko S 21 ist tatsächlich nur 6,50 Meter lang. Sie wird mit Schwenk- oder Hubkiel angeboten, wobei das Gesamtgewicht für beide Versionen knapp eine Tonne beträgt. Mit einer Breite von 2,50 ist das Boot deshalb auch ohne große Umstände trailerbar, womit sich auch ferne Reviere erschließen lassen.
Und das eigentlich Sensationelle: Der Rufpreis für die Basisversion der Viko S 21 beträgt gerade mal 13,000 Euro. Doch wenn man sich das Boot segelfertig mit etwas Komfort hinstellt, kommen bald mal 20 Tausender zusammen, komplett mit Trailer und elektrischem Flautenschieber auch deutlich mehr. Lesen Sie mehr dazu in unserer Modellvorstellung.
Technische Daten Viko S 21
Lüa: 6,50 m
Breite: 2,50 m
Gesamtgewicht: 950 kg
Tiefgang Schwenkkiel: 0,25–1,20 m
Tiefgang Hubkiel: 0,25–1,40 m
Segelfläche am Wind: 23,0 qm
Gennaker: 26,0 qm
Anzahl Kojenplätze: 4
Stehhöhe unter Deck: 1,65 m
Konstrukteur: Viko Yacht Design
CE-Entwurfskategorie: C
Preis: Ab ca. 13,000 Euro
Tiwal 3.2
Ob als große Motorboote oder als kleinen Dingis, Schlauchboote sind praktisch und deshalb höchst beliebt. Vor allem die Option, kleinere Boote im Kofferraum zu transportieren und daheim im Keller oder in der Garage kompakt zu lagern, spricht viele Bootsfreunde an. Doch Schlaucher stehen nicht im Ruf, gute Segelboote zu sein. Das änderte sich dank Marion Excoffo, einer jungen Französin, die auf Vaters großem Boot nie mitsegeln durfte, so zumindest die Anekdote, und sich deshalb selbst ans Werk machte. Herausgekommen ist dabei die Tiwal 3.2, eine kleine Jolle, die ein mittiges Steckschwert hat, die mit zwei verschieden großen Segeln erhältlich ist und in wenigen Minuten aus den beiden Transporttaschen ausgepackt, aufgeblasen und in Betrieb genommen werden kann. Mittlerweile gibt es dafür auch schon eigene Aufbau-Wettbewerbe, bei denen geradezu unglaubliche Zeiten erzielt werden, wie etwa 11 Minuten für ein Zweipersonen-Team und 15 Minuten für Einzelkämpfer. Doch was wirklich zählt, ist was am Wasser abgeht, dazu das folgende Video:
Dieses kleine Boot darf getrost als Spaßmaschine bezeichnet werden, die sowohl für Erwachsene als auch Jugendliche taugt und sogar mit einem Elternteil und zwei kleinen Kindern an Bord nicht überfordert wirkt. Der Einstiegspreis liegt etwas über 5.000 Euro, das ist nicht unbedingt ein Schnäppchen für ein 3,20 Meter langes Gefährt. Doch das Grinsen, das diese kleine Gummiyacht auf die Gesichter der Betreiber zaubert, spricht für sich. Sinnvolles Zubehör, das man mit bestellen sollte: Eine elektrische Luftpumpe für schnelles Aufblasen und eine gepolsterte Ausreithose, die das Sitzen auf dem Gestänge bei längeren Ausfahrten etwas bequemer gestaltet. Mehr über das Boot in unserem Test.
Technische Daten Tiwal 3.2
Länge: 3.20 m
Breite: 1.60 m
Segelfläche: 5.40 m² / 7.00 m²
Gesamtgewicht: 50 kg
Maximale Beladung: 180 kg (1 Erwachsener oder 2 Erwachsene oder 1 Erwachsener und 2 Kinder)
Größe der Transporttaschen jeweils: 150 x 40 x 35 cm
CE-Kategorie: D
Grundpreis: 5.444 Euro mit 5.40 m² Segel